Tulpen, Narzissen & Co. im Frühjahr
Bei vielen stehen die Tulpen und Narzissen noch in voller Blüte, bald ist dies vorbei und man sollte am besten jetzt schon an die Planung für die kommende Saison denken.
Ich habe euch hier ein paar Tipps zusammengestellt, wie diese Blumen jetzt noch gepflegt werden und auch, wie ihr jetzt für die kommende Zwiebelsetzsaison vorplanen könnt.
Pflege der Zwiebelpflanzen nach dem Verblühen
Bei Tulpen, Narzissen und auch Hyazinthen knipse ich momentan täglich die verblühten Blüten ab. Der Hintergrund ist, dass sie ansonsten ihre gesamte Kraft in die Samenbildung stecken. Das vermehren dieser Blumen über Samen ist aber einfach extrem selten von Erfolg gekrönt, ganz im Gegensatz zu Schneeglöckchen, Muscari & Co. Nimmt man nun also die Blüte ab, steckt die Blume die Kraft in die Zwiebel. Auch das restliche Laub stärkt jetzt noch die Zwiebel, daher ist es wichtig, so viel wie möglich davon stehen zu lassen. Im Idealfall lasst ihr sie im Beet vergilben und schneidet sie dann bodennah zurück. Narzissen und Hyazinthen lasse ich im Beet, auch die ganzen kleinen Zwiebelblüher, wie Schneeglöckchen, Muscari und Krokusse. Während des weiteren Jahres benötigen sie im Übrigen alle keine zusätzlichen Wasser- oder Düngegaben.
Düngen
Ich gebe den meisten Zwiebelpflanzen nur beim Setzen etwas
Bodenaktivator mit, ansonsten muss ich hier auf dem nährstoffreichen Lehmboden nicht düngen.
Generell gilt, dass die kleinen Zwiebeln, wie Schneeglöckchen, Muscari, Krokus & Co. eh nicht gedüngt werden müssen. Sie produzieren ansonsten extrem viel Blatt und weniger Blüten, was gerade bei Schneeglöckchen und Muscari sehr nervt.
Die größeren Zwiebelpflanzen, wie Narzissen, Tulpen, Allium, Kaiserkrone, Lilien usw. sind meist Starkzehrer und freuen sich über Düngegaben mit
Hornmehl oder
Rinderdung-Pellets im sehr zeitigen Frühjahr. Sie gehören zu den Starkzehrern, was man sich bei den teilweise sehr riesigen Blüten ja auch gut vorstellen kann. Solltet ihr mineralischen Dünger, wie z.B. Blaukorn nutzen, bitte nur bis zum Blütenbeginn düngen, denn nach der Blüte reift die Zwiebel und der Dünger wird nicht mehr aufgenommen. Bei mineralischen Dünger bitte auch unbedingt auf die Informationen des Herstellers achten, um Überdüngung zu vermeiden.
Vermehren
Lasst ihr die Narzissen, Schneeglöckchen, Muscari, Krokus & Co über den Sommer in der Erde, bilden sie Tochterzwiebeln und werden so immer mehr. Habt ihr bereits mehrjährige dieser Zwiebelblumen im Garten, könnt ihr die Bulken am Ende der Saison ausgraben und die Zwiebeln vorsichtig auseinander reißen. Die so gewonnenen Zwiebeln setzt ihr einfach wieder in die Beete.
Die Samen der kleinen Zwiebelblüher werden übrigens gerne von Ameisen aufgenommen und durch die Gegend getragen. Daher lasse ich diese, wie oben beschrieben an den Pflanzen. Bei Drölfzigtausend Schneeglöckchen wäre es mir auch einfach zu viel Arbeit 🤪
Tulpen aus dem Beet nehmen und dann?
Gerade bei Tulpen bietet sich übrigens an, diese aus den Beeten zu nehmen. Zum einen unterbindet ihr damit das Ansetzen von Tochterzwiebeln, die eine Blüte im Folgejahr praktisch unmöglich machen* und zum anderen könnt ihr sie so im Wechsel mit Dahlien setzen. In dem Fall nehmt ihr die Tulpenzwiebeln inkl. grün aus der Erde. Ihr sammelt sie in einem großen Topf oder Eimer und stellt sie zunächst noch an einen schattigen Platz in euren Garten. Regelmäßig befeuchten und wenn sie hier braun werden, stellt ihr sie komplett an einen dunklen, trockenen Platz (Keller, Gartenschuppen, so was). Bis zum Herbst belasst ihr sie dort, ihr müsst euch nicht weiter um sie kümmern.
* Das Ansetzen von Tochterzwiebeln kostet die Blume viel Kraft. Anstelle Blüten zu bilden, bildet sie dann Tochterzwiebeln aus, daher bleiben oft im Folgejahr nach dem Setzen Blüten aus.
Planung für die kommende Saison
Jetzt sieht man, wo die Lücken im Beet sind.
Katrin Iskam empfiehlt ja, sich diese Stellen mit Schaschlik-Spießen zu kennzeichnen. Das hat mir in der letzten Saison bei den Allium sehr geholfen, allerdings nur in der Verbindung, mir jetzt im Mai aufzuschreiben, was ich tatsächlich benötige.
Ich gehe also wie folgt vor:
- Die Stellen im Beet mit Schaschlikspießen kennzeichnen, wo man im Herbst Zwiebeln setzen möchte
- Ggf. farblich, falls man z.B. Allium und Narzissen setzen möchte
- Aufschreiben, wie viele Schaschlikspieße ich gesteckt habe und
- Wie viele und welche Zwiebeln dort je gesetzt werden sollen.
- Daraus erstelle ich mir in meinem Gartentagebuch eine Liste an Zwiebeln, die ich für den Herbst bestellen möchte.
- Vergesst nicht, auch Töpfe und Tröge mit ein zu planen.
Damit habt ihr eine sehr konkrete Liste dessen, was ihr benötigt.
Anbei findet ihr zwei Pflanzbeispiele.
Tulpenband
2. Beispiel: Narzissen im Weinfass